Ab 2026 kannst du deinen Solarstrom direkt an Nachbarn verkaufen, einfach und gesetzlich erlaubt.
Energy Sharing Communities (ESC): Warum dein Strom ab 2026 doppelt zählt
Teaser
Ab 2026 kannst du deinen Solarstrom direkt an Nachbarn verkaufen, einfach und gesetzlich erlaubt.
News | Allgemein Netzgebühr, Einspeisevergütung, ESC, 2026, Energy Sharing Communities
Bisher stand ESC für den Eurovision Song Contest. Ab 2026 bekommt das Kürzel aber eine völlig neue Bedeutung und die hat nichts mit Musik, sondern mit Energie zu tun.
Denn mit der Einführung von ESC – den Energy Sharing Communities – startet ein neues Kapitel in der Energiewende. Ab Juni 2026 ermöglicht das neue Energiewirtschaftsgesetz (§ 42c EnWG) erstmals, dass Betreiber von Solaranlagen ihren selbst erzeugten Strom nicht nur einspeisen, sondern direkt mit anderen teilen können. Das Modell verspricht eine Revolution: mehr Unabhängigkeit, mehr Wirtschaftlichkeit und mehr Gemeinschaft in der Energieversorgung.
Was ist eine Energy Sharing Community (ESC)?
Eine Energy Sharing Community (ESC) ist eine gemeinschaftliche Energieplattform, auf der Erzeuger und Verbraucher direkt miteinander verbunden werden. Als Betreiber einer Photovoltaikanlage kannst du deinen Strom künftig nicht nur ins öffentliche Netz einspeisen, sondern gezielt an andere Nutzer in deinem Umfeld weitergeben – zum Beispiel an Nachbarn, Freunde oder Familienmitglieder.
Das Besondere:
- Du verkaufst deinen Strom zu einem selbst festgelegten Preis, der über der klassischen Einspeisevergütung liegt.
- Der Empfänger zahlt weniger als beim Energieversorger.
- Beide Seiten profitieren – fair, dezentral und transparent.
Damit wird das bisherige Einspeisemodell erweitert: Aus „Produzieren und Abgeben“ wird „Teilen und Profitieren“.
Rechtlicher Rahmen: Das neue Energiewirtschaftsgesetz § 42c
Der entscheidende Schritt für die Einführung von ESC ist die Neufassung des Energiewirtschaftsgesetzes (§ 42c EnWG). Dieser Paragraf regelt künftig die rechtlichen und technischen Grundlagen für Energy Sharing Communities.
Wesentliche Punkte:
- Start 2026: Zunächst innerhalb eines regionalen Netzgebiets deines Stromanbieters.
- Ab 2028: Erweiterung auf eine bundesweite Anwendung, unabhängig vom Wohnort.
- Smart Meter Pflicht: Intelligente Messsysteme dokumentieren genau, wer wann wie viel Strom erzeugt, teilt oder bezieht.
- Eigene Preisgestaltung: Betreiber dürfen ihren Strompreis selbst bestimmen.
Ziel des Gesetzes ist es, dezentrale Energieversorgung zu fördern und Bürger stärker in die Energiewende einzubinden.
Wie Energy Sharing in der Praxis funktioniert
Mit der Einführung von ESC wird das Stromnetz interaktiver. Statt den erzeugten Solarstrom für wenige Cent pro Kilowattstunde einzuspeisen, kannst du ihn in Zukunft an reale Personen verkaufen.
Ein Beispiel: Du erzeugst an einem sonnigen Tag mehr Strom, als du selbst verbrauchen kannst. Anstatt diesen Überschuss wie bisher für 7 Cent einzuspeisen, verkaufst du ihn für 15 Cent an deinen Nachbarn. Er wiederum zahlt weniger als beim Stromversorger, der vielleicht 35 Cent verlangt.
So entsteht eine Energiebeziehung auf Augenhöhe, ganz ohne Zwischenhändler. Und das funktioniert auch umgekehrt: Wenn du selbst Strom brauchst – etwa nachts, wenn deine PV-Anlage nichts produziert, kannst du innerhalb der Community günstig Strom von anderen beziehen.
Technische Grundlage: Smart Meter und digitale Abrechnung
Damit das System funktioniert, sind Smart Meter (intelligente Stromzähler) Pflicht. Diese Geräte erfassen den Energiefluss in Echtzeit, sowohl die Erzeugung als auch den Verbrauch. Das bedeutet:
- Jede Kilowattstunde kann genau zugeordnet werden.
- Abrechnung erfolgt automatisch über eine digitale Plattform.
- Transparenz für alle Teilnehmer: Du siehst, wer deinen Strom bezieht, zu welchem Preis und in welcher Menge.
Diese Technologie ist die Basis für den neuen, dezentralen Energiemarkt, den das Energiewirtschaftsgesetz ab 2026 ermöglicht.
Vorteile von Energy Sharing Communities
Die Einführung von ESC bringt gleich mehrere Vorteile, sowohl für Anlagenbesitzer als auch für Verbraucher:
- Höhere Wirtschaftlichkeit: Statt niedriger Einspeisevergütungen kannst du deinen Strom zu einem faireren Preis anbieten und deine Investition schneller amortisieren.
- Unabhängigkeit vom Strommarkt: Du bist weniger abhängig von Strompreisschwankungen oder Energieversorgern und gestaltest deine Energieversorgung selbst.
- Nachhaltiger Energiefluss: Strom bleibt in der Region. Dadurch werden Netze entlastet und Transportverluste minimiert.
- Soziale Komponente: ESCs fördern den Austausch und Zusammenhalt in Gemeinden. Strom teilen bedeutet auch Verantwortung teilen.
- Einfache Integration in bestehende Systeme: Moderne PV-Anlagen, Speicher wie der Avocado Pro und Smart-Meter-Technologien lassen sich problemlos einbinden.
Beispiele aus Europa: Energy Sharing in der Praxis
In Ländern wie Österreich, Italien und Portugal sind Energy Sharing Communities bereits Realität. Dort zeigt sich: Das Modell funktioniert – technisch, rechtlich und wirtschaftlich. In Österreich etwa nutzen Bürger bereits ESCs, um ihren Solarstrom direkt innerhalb einer Gemeinde zu teilen.
Das Ergebnis:
- Höhere Autarkiegrade,
- kürzere Amortisationszeiten,
- und mehr Akzeptanz für erneuerbare Energien.
Deutschland zieht nun mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz nach und schafft damit die Grundlage für ein flächendeckendes, dezentrales Energiesystem.
Wie du dich auf ESC vorbereiten kannst
Auch wenn das Modell erst 2026 startet, lohnt es sich schon jetzt, die Weichen zu stellen:
- PV-Anlage installieren oder erweitern: Je mehr Strom du erzeugst, desto mehr kannst du später teilen.
- Speicherlösung einbinden: Systeme wie der Avocado Pro helfen dir, Strom gezielt zu nutzen oder zwischenzuspeichern.
- Smart Meter prüfen: Sie sind ab 2026 Pflicht für Energy Sharing.
- Informiert bleiben: Tepto begleitet dich mit regelmäßigen Updates, sobald die ersten ESC-Pilotprojekte starten.
Fazit: Die Einführung von ESC verändert alles
Mit der Einführung von Energy Sharing Communities wird die Energiewende persönlicher, dezentraler und wirtschaftlicher. Das neue Energiewirtschaftsgesetz (§ 42c) schafft dafür den rechtlichen Rahmen – und gibt Bürgern erstmals die Möglichkeit, aktiv am Strommarkt teilzunehmen.Ab 2026 zählt dein Strom doppelt: für dich selbst und für andere. Und das ist erst der Anfang einer neuen Ära gemeinschaftlicher Energieversorgung.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Energy Sharing Communities (ESC)
Was ist eine Energy Sharing Community (ESC)?
Eine ESC ist eine Gemeinschaft von Stromerzeugern und -verbrauchern, die Energie direkt miteinander teilen. Dabei bestimmst du den Preis selbst – unabhängig vom Energieversorger.
Ab wann gilt das neue Energiewirtschaftsgesetz § 42c?
Der § 42c tritt im Juni 2026 in Kraft. Zunächst gilt das Modell regional innerhalb eines Netzgebiets, ab 2028 auch bundesweit.
Welche technischen Voraussetzungen brauche ich für ESC?
Du benötigst eine Photovoltaikanlage, ein Smart Meter zur genauen Verbrauchsmessung und gegebenenfalls einen Energiespeicher.
Wie profitiere ich als PV-Betreiber von Energy Sharing?
Du kannst deinen überschüssigen Strom direkt an andere verkaufen, zu besseren Konditionen als die Einspeisevergütung. Gleichzeitig kannst du günstig Strom beziehen, wenn du selbst Bedarf hast.
Wird Energy Sharing die Einspeisevergütung ersetzen?
Nein, die Einspeisevergütung bleibt bestehen. Energy Sharing bietet jedoch eine attraktive Alternative, um mehr aus deinem selbst erzeugten Strom zu machen.
Entdecke unseren YouTube-Kanal! Spannende Vlogs, Tutorials und mehr warten auf dich. Abonniere, um nichts zu verpassen! Sei Teil unserer Community – Willkommen bei uns!
